Fotos: Alexandra Laubrinus Kumami
Kumami

Platz für 12

Das kleine Restaurant Kumami beweist, dass gute japanische Küche auch in Köpenick seinen Platz hat

Architekt und Designer Kuma Kenta hat die Räume als Restaurant und als Showroom eingerichtet. Über dem hölzernen Tresen für 12 Personen schwebt ein Himmel aus Kristallen, beim näheren Betrachten entpuppt sich das als Installation aus mit Wasser gefüllten Plastiksäckchen. Kenta jongliert mit verspielten Details und geradlinigem Purismus.

Und er steht alleine in der Küche. Für den Besuch ist deshalb unbedingt eine Reservierung erforderlich. Von Dienstag bis Donnerstag wird ein Vier-Gänge-Menü und am Freitag und Samstag ein Fünf-Gänge-Menü seviert. Angeboten werden ausgewählte deutsche Weine und Champagner zu fairen Preisen. Besonders zu empfehlen ist das Angebot an Sake oder die Sake-Begleitung zum Menü.

Kumami

Eröffnet wird dieses mit einer Obanzai-Platte. Dahinter verbirgt sich eine Vielzahl kleiner Vorspeisen-Variationen, die traditionell aus der Kyoto Küche stammen und einen Einblick in die private japanische Esskultur geben. Besonders in Erinnerung geblieben sind die Makrelenpastete, zartes Sashimi vom Wolfsbarsch, eine gelierte Fischbrühe aromatisiert mit Ingwer und eine kräftige, warme Brühe mit Einlage von Jakobsmuscheln und Shitake.

Als zweiter Gang folgt ein Lachstartar auf Reis mit Apfelschaum und Forellenkaviar, dazu wird ein Löffel gereicht, was die Freude über das Gericht für ungeübte Stäbchenesser noch vergrößert. Der Lachs ist von exzellenter Qualität, der Apfelschaum dazu eine erfrischende Verknüpfung von japanischer Rezeptur und regionalen Zutaten. Auch der Hauptgang beweist diese Koch-Philosophie. Die Forelle kommt mit Zitrone und Weinblättern umwickelt und wurde im Salzteig gegart. Dadurch bleibt das weiße, feste Fleisch wunderbar saftig. Dazu gibt es keine Beilage, die aber auch nicht gefehlt hat. Den Abschluss bildet eine Crème brûlée von geröstetem Tee, die mit perfekter Balance aus Süße und Herbe überzeugt. Dazu wird ein warmer Sake serviert.

Während Kuma Kenta die Gerichte in der Küche hochkonzentriert zubereitet, überzeugt seine Frau Kumi mit zurückhaltendem und doch höchst aufmerksamen Service. Sie empfiehlt einen Digestif aus der umfangreichen Auswahl rarer japanischer Whiskey, den man dem Beifahrer des Abends überlassen sollte.

Mit ihrem Restaurant haben die beiden eine Oase geschaffen: Japanische Esskultur für Kulinarik-Ausflüge. (Alexandra Laubrinus)

Kumami
Kietzer Straße 3, Alt-Köpenick, Tel. 030 68 32 16 09, www.kumamiberlin.com, Menü 38 € bzw. 49 €, Wein glasweise ab 3 €