Auch für Berliner
Das Grill-Restaurant vom Estrel Hotel ist durchaus einen Besuch wert
Historisch gesehen, war da mal am Ende der Sonnenallee die Berliner Mauer. Heute empfängt das Tagungshotel Estrel, eines der größten Kongresszentren Europas, seit nunmehr über 20 Jahren seine Gäste aus aller Welt. Jetzt modernisiert man dort und möchte auch mehr das Berliner Publikum ansprechen Die Gastronomie hat sich neu sortiert und in der großen Empfangshalle steht nun das Grill-Restaurant für Fleischfans bereit. Dadurch, dass der Innenhof hier teilweise nochmals innenarchitektonisch überdacht wurde, soll das Hallenartige des Atriums abgeschwächt werden. Man sitzt leicht abgeschieden im Restaurantbereich, kann aber trotzdem das Geschehen beobachten: das Einchecken der Gäste, das Bargeschehen rechts und links der Empfangshalle. Es fehlt vielleicht noch an etwas hygge, wie die Nordlichter sagen würden. Aber eventuell kommen ja noch kleine Ecken und Bereiche hinzu, die mit Teppichen, legeren Möbeln und Kerzenlicht ausgestattet sind und gemütliches Wohlgefühl verbreiten.
Nun zum Restaurant-Grill. Der Service ist engagiert. Ein Kellner erklärt anhand der rohen Fleischstücke auf einem Brett, was das Kennzeichen von Bavette, Tenderloin und Co. ist, die Fleisch-Cuts werden also ausführlich erklärt. Die Wahl fällt auf Filet und Rib Eye Steak, beides medium rare. Es empfiehlt sich zu Beginn ein Potpourri aus Vorspeisen wie Tomatensalat mit Burrata, Pimientos de Padrón, Spargel, roh mariniertem Lachs und Riesengarnele. Bis auf die Garnele, die etwas mehlig und übergart war, war alles schmackhaft. Dann die Hauptgänge: Die Fleischqualität ist gut, sehr zart und aromatisch, die Sauce béarnaise selbstgemacht und gelungen. Auch das Kartoffelgratin überzeugt. Wie gesagt, der Service ist hochmotiviert und die Weinempfehlung macht richtig Spaß. Der Châteauneuf-du-Pape passte hervorragend zum Essen.
Grill-Restaurant im Estrel Berlin
Sonnenallee 225, Neukölln,