Fotos: Belek Wunderlich Aufmacher Pisco Perú
Pisco Perú

Pisco, Ceviche und Co.

In Schöneberg ist nun auch peruanische Küche eingezogen. Das Pisco Perú überzeugt mit einem klaren Konzept

Zwei davon gehen in Ordnung. Der Pisco Sour hier ist einer der besten der Stadt. Und er wird nach Gästewunsch auch weniger süß gemixt. Dann ist eventuell auch noch ein Dritter drin, von diesem süchtig machenden peruanischen Nationalgetränk. Ebenso gut und authentisch ist die Küche in dem eher karg eingerichteten Restaurant Pisco Perú. Das hat vor ein paar Monaten ohne viel Aufsehen im schwulen Schöneberger Dreieck eröffnet.

Auf der übersichtlichen Speisekarte stehen vier Vorspeisen, davon kommen drei, nämlich Choritos, Ceviche und Ensalada de Pulpo auf den Tisch. Ersteres sind Miesmuscheln mit einer würzigen Tomaten-Zwiebel-Salsa bedeckt, das Ceviche ist klassisch, d.h. roher Fisch in Zitrone, Chili, roten Zwiebeln eingelegt, in diesem Fall Viktoriabarsch. Der Tintenfischsalat ist milder mit Avocado und Kartoffeln angerichtet als die restlichen Speisen. „Deutsche Schärfe“, so bezeichnet die zuvorkommende Kellnerin den Schärfegrad.

Pisco Perú 1

Es sind ordentliche Portionen, so dass drei Erwachsene sich diese gut teilen können. Menschen aus dem Land mit dem Machu Picchu und schon die jüngsten davon vertragen locker die „deutsche Schärfe“, wie man am Nebentisch beobachten kann.

Nach den üppigen Vorspeisen traut sich das Gästetrio erst mal nur zwei Hauptgerichte zu bestellen - von insgesamt fünf auf der Karte: Pescado a lo Macho und so etwas wie Fischstäbchen, nur frisch mit einer weißen Koriander-Zwiebel-Joghurt-Sauce. Beides hervorragend.

Und wie es der Zufall will, kommt noch eine Bekannte vorbei. Die hatte einen harten Arbeitstag und will eigentlich nichts essen. Aber nach einem Probierhappen von den peruanischen Fischstäbchen bestellt sie noch mal eine Portion mit extra viel Sauce, dazu ein oder zwei Graue Burgunder. Als Dessert fungieren noch weiche Butterkekse, gefüllt mit Dulce de Leche. Und alles passt zu einem entspannten Sommerabend mit Freunden und Bekannten. Kein Hype, keine Inszenierung! In der Schöneberger Kalckreuthstraße pflegt Franz Neufuss Valdeiglesias einfach gute authentische peruanische Küche. Vielleicht hat er die gastfreundliche Klarheit vom österreichischen Opa geerbt? (emh)

Pisco Perú
Kalckreuthstraße 10, Schöneberg, Tel. 030 23 52 17 15, www.piscoperurestobar.com, Di-Sa ab 17 Uhr, So 12-18 Uhr, Speisen ab 7 €, Wein (0,2 l) ab 4 €, Cocktails ab 6 €