Fotos: Maria Kufeld Aufmacher Jambo
Jambo

Kojo als Brottasche

In Neukölln isst man jetzt im Jambo African Urban Food. Das gibt es in dieser Variante sonst nirgendwo

Afrikanisches Essen ist nicht jedermanns Sache. „Viele assoziieren damit grün-braun verkochte Saucen“, sagt Dominik Walker. Und dachte sich, das könne man doch besser machen. Beziehungsweise schöner. Nach einer Reise nach Ghana entschied sich der Fastfoodfan für einen eigenen, kleinen Laden. In dem bietet er sein Fusionfood mit „afrikanischem Touch“ an. Das Ergebnis nennt sich „Kojo“, so die Bezeichnung der Brottasche. Der Kojo sei nicht mehr traditionell zu verstehen, sondern würde afrikanische Zutaten nach europäischem Standard hübsch verpacken.

Ein Bekannter aus Ghana steht für den Namen Pate. Die Kreation stammt von Walker. Sein Kojo kommt in fünf Varianten ins Brot, das die Backmanufaktur nach Geheimrezept exklusiv für Jambo backt. Darin landet Huhn in Streifen, Lamm als Hack und Rind in Form von kleinen Buletten. Vegetarier haben die Wahl zwischen Kichererbsen oder Bohnen. Freunde der Extrawurst pimpen ihre Brottasche noch gegen einen Aufpreis mit Mais, Ziegenkäse, Avocado, Mango und Jalapeños. Dazu bestellt man (Süßkartoffel-)Pommes oder die handgeschnitzten Kochbananen.

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Letztere sind nicht wahnsinnig knusprig, aber schon ziemlich lecker. Vor allem, wenn man sie in die köstliche, selbstgemachte Mango-Curry-Sauce dippt. Auch von der fruchtigen Aprikosen-Senf-Sauce in der Bohnenpatty-Veggie-Version waren wir angetan, genauso wie vom leicht scharfen Tomaten-Knob­lauch-Stew. Einzig Sauce Nummer vier, die mit Erdnuss, kam recht fad im Kojo mit Huhn daher, das wiederum einen Tick zu trocken war.

Schön die Idee, dass je nach Kojo, andere Beilagen in die Tasche kommen. Beim Hühnchen waren es dönerähnlich Salat, Tomaten, Zwiebeln, bei den Bohnen falafeldesk frittierte Zucchini und Karotten. Wir haben uns die Frage gestellt, wer nach dem üppigen Mahl noch die als Dessert angebotenen Bananenbäll­chen schafft. Wir waren außerstande. Denn eines hat das „Urban“ mit anderem „African Food“ definitiv gemein: Es ist reichhaltig und ziemlich fettig. (Maria Kufeld)

Jambo
Selchower Straße 35, Neukölln, Tel. 030 91 56 11 18, www.jambo-berlin.de, So-Do 12-22 Uhr, Fr+Sa 12-23 Uhr, Speisen ab 4,80 €, Getränke ab 2,20 €