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Gogi Boss

Schnell & lässig

Gogi Boss bereichert die Imbisskultur am Mehringdamm. Koreanisches Essen hat Potenzial

Gogi Boss 1

Es herrscht ein wuseliges Getümmel auf der Fressmeile am Mehringdamm: Vor Star-Döner Mustafa’s die übliche Nonstop-Menschentraube. Curry 36 vertickt mit-oder-ohne-Berlinwurst am laufenden Meter – und jetzt kommt Gogi! Man muss schon zweimal hinschauen, um den neuen, winzig wirkenden koreanischen Grill-Imbiss auf der Fastfood-Meile zu entdecken. „Fresh meat in town“-Schilder umsäumen den Ausgabetresen.

Wer sich an diesem Ort behaupten will, muss sich selbstbewusst präsentieren. So verspricht der Gogi Boss, ein froh gelocktes Maskottchen über dem Grill-Express: „Real Fastfood mit Philosophie, Herz und Wissen eines Chefs, der weiß, was du willst …“. Ein Big Brother der koreanischen To-go-Kultur? Die ist fleischlastig, denn Gogi means Meat. Sitz- und Stehplätze gibt’s nicht. Die Auswahl ist übersichtlich. Der Gast wählt zwischen drei Sets, einem Gogi-, Veggie- und Korean-Fried-Chicken-Set mit Wahl-Beilage wie Salat, Kimchi oder Süßkartoffel-Fritten nebst Getränk. Alles ist auch einzeln mit Reis und Salat zu bestellen.

Gogi Boss 1

Typisch koreanisch und verlässlich ist das klassisch marinierte Bulgogi Beef mit geröstetem Sesam. Es ist gelungen saftig. Das einzig Fischige ist der Spicy Squid. Das Angebot mit Huhn ist da schon etwas variantenreicher und findet sich scharf oder mit Soy (Soja) und leichter Karamelle à la carte. Die koreanische Frittier-Version ist der Hot Spot. Das Huhn wird dabei zweimal verarbeitet und nach dem Frittieren mariniert. Ein ganzes Bassin ist bereits mit den immer noch aromatisch-saftigen Hühnerteilen befüllt. Box Nr. 2 ist non-gogi – ein veganes Miso-Tofu-Set.

Probierenswert sind die authentischen Korea-Liquids: das Hite Beer oder das Nationalgetränk Soju – ein milder Reisschnaps, der wie Vodka zu wechselnden Drinks und fruchtigen Homemade-Limos gemixt wird. Coco Palm mit Trauben­geschmack ist ein vielversprechender Softi. Steht der neue Grillkunde erst mal am kleinen Ausgabetresen, sieht er, dass in dem schlauchartig nach hinten ausgebauten Laden, ein ganzer Pulk an Leuten herumwirbelt. Die Gogi-Crew ist für den Andrang gewappnet. Der virtuelle Boss schaut von oben zu. Noch wird der Neue von den Curry 36-ern und Mustafa’s neugierig beäugt. Doch der Grill-Imbiss hat Potenzial. Das wird sich schnell herumsprechen. Es wird schnell und lässig gegrillt werden, nur das Warten wird bald länger dauern. (Anke Sademann)

Gogi Boss
Mehringdamm 38, Kreuzberg, Tel. 0176 10 35 65 97, www.gogiboss.de, So-Do 11-24 Uhr, Fr+Sa 11–2 Uhr, Box-Menü-Sets ab 6,50 €, Gogi-Box ab 5,50 €, Side Dishes ab 1,90 €, Bier ab 2,50 €, Softdrinks ab 1,90 €