Fotos: emh Aufmacher Saravanaa Bhavan
Saravanaa Bhavan

Schnell, gut, indisch

Die südindische Restaurantkette Saravanaa Bhavan aus dem Bundesstaat Tamil Nadu hat einen Ableger in Berlin eröffnet. Ungefähr 100 Filialen gibt es weltweit. Unsere Autorin Martina Marx war sehr neugierig und hat die Location getestet

In Berlin sind gute indische Restaurants leider noch sehr selten und südindische Küche ist so gut wie gar nicht vertreten. Vor ein paar Jahren war die Antwort der indischen Botschaft auf die Frage, wo man in Berlin gutes indisches Essen bekommt, man solle sich ein Flugticket nach London kaufen. Die indische Community in Berlin ist im Verhältnis zu anderen Weltstädten recht überschaubar, aber sie wächst.

Im Saravanaa Bhavan findet man wirklich ungewöhnliche Spezialitäten. Und die vielen Expats fallen sofort auf. Das Essen kann also nur gut sein? Die Karte ist durchaus erklärungsbedürftig, mehr als 300 Gerichte, rein vegetarisch, stehen zur Wahl. Damit sie nicht zur Qual wird, sollte man die wirklich auskunftsfreudigen Kellner fragen. Unsere Bedienung half uns kompetent durch den Dschungel.

Saravanaa Bhavan 2

Als Vorspeise wählten wir Vada, kleine Linsen-Doughnuts mit Kokos-Chutney und Sambar. Sambar wird zu fast jedem Gericht hier serviert. Es handelt sich dabei um eine Art Gemüseeintopf mit Linsen, Tamarinden, Zwiebeln, Tomaten und vielerlei Gewürzen. Als nächstes versuchten wir Cheese Masala Dosa, ein sehr dünner Pfannkuchen, ähnlich einem Crêpe, aus fermentiertem Teig aus Reis und Linsen mit einer würzigen Kartoffelfüllung, Cheddar und Zwiebeln, ebenfalls serviert mit Sambar und vielen Chutneys. Der Optik wegen sollte man auch unbedingt das Paper Roast Masala Dosa bestellen, es ist ca. ein halber Meter lang.

Saravanaa Bhavan 1

Weiter probierten wir Uthappam, ein Reis-Linsen-Omelette, mit Tomaten, Zwiebeln und Chili. Es folgte noch ein Dessert, Rava Kesari, eine Art Weizenpudding mit geschmolzener Butter, Zucker, Safran, getrockneten Früchten und South Indian Coffee. Alles, was an diesem Tag auf den Tisch kam, wird in Südindien übrigens eher zum Frühstück serviert.

Im Saravanaa Bhavan geht es sehr schnell, wie in einem Fastfood-Restaurant, das Essen wird auf praktischen Edelstahltabletts serviert. Ein Pluspunkt: das Essen entspricht internationalen Standards. Also, für ein schnelles, interessantes, äußerst preisgünstiges, authentisches Mahl ist der Besuch lohnend. Nun müssen indische Expats nicht mehr an Heimweh leiden.

Saravanaa Bhavan
Potsdamer Platz 5, Tiergarten, Tel. 030 55 65 56 54, www.saravanaabhavan.de, tägl. 11-22.30 Uhr, Starter ab 5,50 €, Hauptgerichte 8 bis 17 €, Softdrinks ab 2,80 €, Glas Rosé (0,1 l) 2,50 €