Vielversprechend
Küchendirektor Daniel Müller beweist im Charlotte & Fritz eine deutliche Handschrift
So richtig fehlte der Glaube, dass nach den Wechseln der Küchenchefs und Corona es noch was wird mit dem kulinarischen Angebot im The Regent. Als Hoteldirektor Claus Geißelmann in die Präsidentensuite einlud, keimte Hoffnung auf.
Und schon der Signature Cocktail Champagner mit grünem Tee und noch vielen weiteren Zutaten fachte den Optimismus an. Im Erdgeschoss, im Kaminzimmer, wurde serviert. Übrigens können Gäste diese Gerichte überall im Hotel bestellen, sei es im Charlotte & Fritz, auf der Terrasse, in der Bar oder auf dem Zimmer.
Neben dem Rindertatar mit Hartkäse-Espuma, Eigelb, Kräuteröl und grünem Spargel sorgte das pochierte Ei mit Trüffel-Kartoffel, Périgord-Trüffel an Frankfurter Grüne Sauce für erstes Zutrauen, dass da ein Mann am Werk ist, der sein Handwerk versteht. Beim Risotto mit Saibling gibt es keine Zweifel mehr. Es ist eines der besten Gerichte. Für Küchendirektor Daniel Müller und seine Teamfähigkeit spricht, dass er auf das Lob ehrlich reagiert und erklärt, dass zwei seiner Köche Italiener sind und sich immer um das beste Risotto batteln.
Auch die Rote-Bete-Triangoloni scheinen den dienstlichen Kampfgeist zu wecken. Selten beherrschen Köche das Spiel mit Bitternoten so gut. Die dreieckige Pasta wird mit Zitrone, Zwiebel, Haselnüssen und Radicchio kombiniert. Das mag nicht jede und jeder. Doch wer diese Aromatik schätzt, sollte dem souveränen Service kurz Bescheid geben, dass Bitternoten erwünscht sind.
Den süßen Abschluss machte ganz unspektakulär Labneh mit Thymianhonig und eingelegten Aprikosen. Ein Klassiker, der einfach nur glücklich macht. Wie auch die Überzeugung, dass das Regent wieder kulinarisch am Gendarmenmarkt mitspielt.
Charlotte & Fritz
Charlottenstraße 49, Mitte,