News in Kürze

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Neue Adressen, Termine, Innovationen und Wasserstandsmeldungen auf einen Blick

Foto: Orkun B. Ersavas Gorilla Barbecue

Es ist eine spezielle Atmosphäre, die im Schatten der neoklassizistischen Berghain-Fassade aufkommt. Hier soll es das sogenannte „French Dip Sandwich“ aus Amerika geben. Leicht zu finden ist es jedenfalls nicht. Aber im Bierhof Rüdersdorf angekommen, prangt das grün-orangene Logo von Gorilla Barbecue an einer kleinen Holzhütte schließlich vor einem. Das muss der Ort sein, an dem die neuesten Food-Trends aus Amerika nach Berlin geholt werden. Diese Idee verwirklichen die Inhaber Marvin Lerche und Max Vetters mit mehreren Food-Trucks zwar schon seit 2014, wurden seitdem sogar mehrfach für die „Best Burgers Berlin“ ausgezeichnet. Doch erst seit Mai dieses Jahres haben sie nun erstmals auch einen festen Standort in dem etwas abseits gelegenen Biergarten.
„Weil Gorilla nicht nur Burger kann“, haben die Inhaber dorthin außerdem sogleich einen neuen Food-Trend mitgebracht: das Beef French Dip Sandwich. In Kalifornien – woher laut Lerche die Inspiration für viele ihrer Gerichte kommen – sei es nämlich schon länger üblich, sein Sandwich vor dem Genuss in herzhafte Bratensauce zu tunken. Der Becher mit brauner Sauce, der im Gorilla Barbecue daher zu dem üppig belegten Pulled-Beef-Sandwich gereicht wird, sieht zwar etwas unscheinbar aus. Doch der Eindruck weicht sofort nach dem ersten Dippen: Die cremig-würzige Gravy-Sauce ist der Inbegriff einer gelungenen Sonntagsbraten-Sauce. Sie wird auf Basis des Fleischsaftes hergestellt, der während des Niedrigtemperatur-Garens des Rindfleisches entsteht. Zusammen mit dem kross-fluffigen Sandwich-Bun, dem zarten Rindfleisch, Rotkohl, Käse und Schnittlauch ist es authentisch-amerikanisches Soulfood schlechthin. Das ist auch bei dem Frank’s Buffalo Chicken Sandwich nicht anders: Dank der mit Nuss-Butter verfeinerten Franks Red Hot Sauce bekommt es eine feurig-fruchtige Schärfe. Doch damit nicht genug: Neben diversen Pommes-Variationen wie Shakshuka-Pommes und Klassikern wie Currywurst, wird von den meisten Speisen Berlin-gemäß auch eine vegane Variante angeboten. Dabei käme ebenfalls „nur das Beste vom Besten“ auf den Tisch. (Clara Andersen)

Gorilla Barbecue, Am Wriezener Bahnhof, Friedrichshain, Tel. 0176 24 66 73 36, www.gorilla-barbecue.de, Di-Sa 16-22 Uhr, So 14-22 Uhr, Speisen 4 € bis 11 €, Getränke am gegenüberliegenden Stand im Biergarten


Foto: Cosimo Bellanova Zum Heiligen Teufel

Der Apéro gehört in Italien zum Abend einfach dazu. Selbstverständlich legt auch das Team vom Zum Heiligen Teufel auf das ungezwungene Zusammenkommen großen Wert. Gerade jetzt im Sommer würde man die Menschen dadurch schon am späten Nachmittag bei kleinen Snacks und einem Getränk zusammen­bringen wollen, erklärt Sommelier Domenico Pallotta. Unter dem Motto Bevo Doppio, auf Deutsch „Ich trinke doppelt“, führen die Inhaber für den ganzen Sommer erstmalig eine Aperitivo Hour ein. In dieser Zeit kosten alle Weinflaschen bis 50 Euro nur die Hälfte. Bei der großen Auswahl fällt es schwer, sich für nur eine Flasche zu entscheiden. Den Großteil machen zwar italienische Weine aus, doch auch aus Frankreich, Griechenland und Osteuropa findet sich von unfiltrierten Weinen alles wieder, was das Herz begehrt. „Alles, was wir gerne trinken, das verkaufen wir auch“, sagt Pallotta.
Bei allen Weinen würden sie außerdem darauf achten, mit kleinen, lokalen Winzern zusammenzuarbeiten. Insofern kann man zwar nicht viel falsch machen, aber die versierte Beratung von Pallotta sollte man trotzdem unbedingt in Anspruch nehmen. Die Wahl fällt letztendlich auf einen Trebbiano d’Abruzzo, der dank seines äußerst fruchtigen Abgangs gut zu der hausgemachten Focaccia und den marinierten Sardellen als Apéro passt. Wem das noch nicht genug italienische Authentizität ist, kann im Anschluss gleich für das Drei-Gänge-Menü sitzen bleiben. (Clara Andersen)

Zum Heiligen Teufel, Muskauer Straße 9, Kreuzberg, www.zumheiligenteufel.de, Mo-Sa 18-22 Uhr


Foto: Kira Möller Marc Thiebaut

Ganz großartige Pavlovas! Endlich hat sich jemand darauf spezialisiert. Was sich als Geheimtipp und Pionierleistung darstellt? Das ist gekonntes Handwerk, das der Franzose Marc Thiebaut schon seit acht Jahren in Berlin demonstriert. In Cafés wie Two & Two Café oder bei Princess Cheesecake stellte er sein Können unter Beweis, seit 2022 nun im eigenen Café im Reuterkiez. Gestaltet wurde das Interieur-Konzept von Antoine Fichaux, das Lichtkonzept kommt von Altbeau. Der gebürtige Lothringer ist moderner Feingeist und legt, wie gesagt, sein Hauptaugenmerk auf Pavlovas. Das sind luftige Gebilde aus Baiser, Sahne und Früchten. Die russische Primaballerina Anna Pawlowa ist Namensgeberin und sie hat sowohl Australien als auch Neuseeland zu diesem süßen Kunstwerk inspiriert. Beide Nationen sind sich bis heute uneinig, wer die Pavlova erfunden hat. Letztendlich ist das in Neukölln egal. Und wer auch schon mal die Canelés probiert hat, weiß, dass Marc noch mehr zu bieten hat. Es ist ein wirklich unscheinbares Gebäck, nur schnell beim Hinausgehen mitgenommen und probiert – einfach köstlich.

Marc.Patisserie, Reuterstraße 53, Neukölln, www.marc-patisserie.de


Foto: emh JW Steakhouse

Vor einiger Zeit kam die Mail mit einer Einladung ins JW Steakhouse. Der Sommer und die Grillsaison sollten genussvoll eingeläutet werden. Das war ein schöner Anlass, um diese Adresse zu besuchen, die noch keinen festen Platz in Berlins Restaurantlandschaft besitzt. Mit dem Einläuten des Sommers hat es dann nicht so richtig geklappt. An diesem Abend jagte ein kurzer, aber heftiger Sturm mit Starkregen alle Beteiligten von der Terrasse. Bis dahin gab es überzeugende Beweise der Grillkunst des Teams um Küchenchef Friedemann Heinrich. Es wurden erst Vorspeisen serviert, ein klassischer Krabbencocktail, Hummerbisque, Pumpernickel mit Burrata und Preiselbeeren sowie einiges mehr. Danach gab es vom Smoker Mecklenburgisches Hähnchen, verschiedene Cuts vom Prime-Rind und einen gelungenen Lammrollbraten. Alles von guter Qualität. Auf der Flucht vor dem Sturm ging es abschließend in die Lobby. Dort wurde Eis als Dessert serviert. Wer in der Gegend ist, im Tiergarten spazieren war, nach einem Museumsbesuch nach geistiger Nahrung Interesse an gutem Essen hat, wird bei Sonne auch auf der Terrasse fündig.

JW Steakhouse, Marriott Hotel, Stauffenbergstraße 26, Tiergarten, www.jwsteakhouseberlin.com


Foto: Marvin Pelny Spreedeck

Vom Wasser aus weist der weiße Sonnenschutz von Weitem den Weg. Die Hafenküche hat seit kurzem den Außenbereich erweitert. Spreedeck nennt die Crew die neue Terrasse. Und diese ist immer geöffnet – wenn die Sonne scheint! Am Kiosk holen sich die Gäste Open-Air-Klassiker wie Rostbrat- oder Currywurst sowie Fritten. Der weite Weg lohnt sich aber gerade für den Leberkäse in der Kaisersemmel, Mathias Brandweiner ist von der Qualität überzeugt. „Den Leberkäse bekommen wir von Metzger Hönegger aus Österreich.“ Der seit sechs Jahren existierende Bio-Schlachter beliefert österreichische und deutsche Spitzengastronomie mit Spezialitäten höchster Güte. Also auf zur Rummelsburger Bucht.

Spreedeck, Zur Alten Flussbadeanstalt 5, Rummelsburg, Tel. 030 42 21 99 26, www.hafenkueche.de,
das Spreedeck ist geöffnet (bei schönem Wetter): Montag bis Freitag ab 16 Uhr, Samstag und Sonntag ab 12 Uhr


Foto: Florian Kroll Alexander Freund

Ein bisschen unheimlich ist der Mann schon. Alexander Freund schafft ohne großes Aufsehen neue Restaurantadressen, die im Mainstream funktionieren und weder banal noch im Billigsegment agieren. Dabei greift er meist auf Adressen mit historischem Background zurück. So beim Pirates im Mühlenspeicher von 1907 direkt an der Spree, dem Strandbad Grünau, als erstes Berliner Familienbad 1908 eröffnet, dem Jäger & Lustig im ehemaligen DDR-Wildspezialitätenrestaurant, das die Polit-Prominenz anzog, und dem Fischer & Lustig im Nikolaiviertel, wo bekanntlich in den 1980er Jahren Plattenbauten als Rekonstruktionen mittelalterlicher Bürgerhäuser errichtet wurden.
Jüngster Coup: Die Wiederbelebung des zweistöckigen Pressecafés am Alexanderplatz. „Mich fasziniert die Geschichte der Gebäude und deshalb versuche ich, sie in die neuen Konzepte mit einzubinden“, so Alexander Freund, gebürtiger Ostberliner. Das berühmte Wandfries von Willi Neubert ist seit zwei Jahren wieder zu sehen. Das hatte der frühere Betreiber des Steakladens Escados verhüllen lassen.
Unten im Erdgeschoss soll also das Pressecafé mit schlichten Designmöbeln im Retro-Stil und Farben entstehen. Die Gestaltung der Innenbereiche übernimmt Torsten Elgt mit seiner Firma Logo Projekt, der unter anderem auch das Interior Design für das Soho House und BrewDog konzipiert und umgesetzt hat. Das Angebot im Café richtet sich an Hauptstädter*innen, die auf dem Weg zur Arbeit Leckeres to-go brauchen oder nach dem Shopping einen Platz zur Erholung suchen, aber auch an Tourist*innen, die der Alexanderplatz anzieht.
Im ersten Stock wird es den Berlin Steakclub namens BEAST, einen modernen Supper-Club geben. Der soll Menschen an großen Tischen und langen Tafeln zusammenbringen. Angeboten wird hier – wie im Jäger & Lustig – Premiumfleisch aus der Region. Serviert werden von Steak Cuts über Spare Ribs bis hin zum saftigen Burger Patty Klassiker der US-Steakhouse-Kultur. Hinzukommen Obst, Gemüse und Fisch, um modernen Lifestyle und entspanntes Essen zu ermöglichen.
Der Umbau hat bereits begonnen. Der BEAST – Berlin Steakclub mit ca. 310 Sitzplätzen und das Pressecafé mit ca. 100 Innen- und 200 Außenplätzen werden voraussichtlich am 1. Mai 2024 eröffnet. Wenn Alexander Freund den Termin einhält, dann ist das für Berliner Verhältnisse noch unheimlicher.


Foto: 2023 Tristar Media Stephan Hentschel

Stephan Hentschel gibt Abschied vom Cookies Cream bekannt:

„Hiermit gebe ich meinen Abschied vom Cookies Cream bekannt, nachdem ich 15 erfolgreiche Jahre als Küchenchef tätig war. Ich hatte das Glück, ein talentiertes Team von kulinarischen Profis zu leiten, das die Grenzen der gehobenen Küche immer wieder neu ausgelotet hat. Dies führte dazu, dass das Restaurant 2018 mit dem begehrten Michelin-Stern ausgezeichnet wurde – eine Auszeichnung, die wir seitdem stolz Jahr für Jahr halten.
Während meiner Zeit hatte ich das Privileg, an der Seite des engagierten und leidenschaftlichen Inhabers, Cookie Heinz Gindullis, zu arbeiten, der maßgeblich dazu beigetragen hat, ein Umfeld zu schaffen, das Kreativität, Innovation und einen hohen Anspruch an Exzellenz fördert. Ich bin dankbar für die Möglichkeiten und Erfahrungen, die mir während meiner Zeit im Cookies Cream geboten wurden, und wünsche dem Team weiterhin viel Erfolg für die kommenden Jahren.
Ich freue mich auf das nächste Kapitel meiner kulinarischen Reise und darauf, neue Horizonte zu erkunden und meine Leidenschaft für die Gastronomie mit einem stetig wachsenden Publikum zu teilen. Ich bin entschlossen, meinen Weg als Koch fortzusetzen, unvergessliche kulinarische Erlebnisse zu schaffen und zukünftige Generationen von Köchen zu inspirieren.
Ich möchte mich von ganzem Herzen bei meinen Kollegen, Gästen und der kulinarischen Gemeinschaft für ihre unerschütterliche Unterstützung und Ermutigung während meiner Zeit im Cookies Cream bedanken. Die Beziehungen, die ich geknüpft habe, die Lektionen, die ich gelernt habe, und die Erinnerungen, die ich in mir trage, werden mich für immer bereichern.
Dies ist nur das Ende eines Kapitels. Ich blicke optimistisch in die Zukunft und freue mich auf die neuen Möglichkeiten, die auf mich warten. Ich werde in Kürze Details zu meinem nächsten Projekt bekannt geben.
Bitte richten Sie alle Medienanfragen an chef.hentschel@gmail.com
Nochmals vielen Dank für die unglaubliche gemeinsame Reise. Guten Appetit!
Herzliche Grüße
Stephan Hentschel


Foto: Selina Schrader Beef Grill Club

Manchmal kommt’s schnell zu einem Vorurteil. Nur ein Beispiel: Taucht doch eine Mitteilung im E-Mail-Account auf, in der tatsächlich eine der zuverlässigsten PR-Agenturen einen „Happy Bowl Lunch“ ankündigt! Und das im Beef Grill Club, also einem Restaurant, das zu Recht für seine Steaks und Burger, für beste Fleischqualität bekannt ist! Bowls sind durch, sagt die Redaktion. Die Agentur beweist jedoch sportlichen Einsatz. Ein Testessen ist unumgänglich. Glücklicherweise! Denn die Bowls haben mit dem, was geläufig darunter gehandelt wird, wenig zu tun. Kein Reisberg, kein geraspeltes Gemüse, keine Avocado. Es sind ausgewogene Gerichte in einem tiefen Teller. Aktuell gibt es z.B. die Spargel Bowl mit neuen Kartoffeln, dazu Erdbeeren, gebackenen Spargel, rohen Spargel, Tomaten in einer Joghurtsauce. Dazu kann sich der Gast jeweils gegrillte Hähnchenbrust oder Garnelen, Black-Angus-Rinderfilet Lokum oder Falafel bestellen. Die Bowls sind mit 9 Euro gastfreundlich kalkuliert, 12 Euro kosten sie mit Toppings. Noch ein unschlagbares Argument für einen Besuch: die etwas versteckte Terrasse. Dort lässt sich High Noon auch bei hochsommerlichen Temperaturen genießen.

Beef Grill Club by Hasir, im Titanic Hotel Gendarmenmarkt, Französische Straße 30, Mitte, Tel. 030 201 43 708 60, www.beefgrillclub-hasir.de, tägl. 12-23 Uhr


Foto: Nils Hasenau Frühstück 3000

Zum Ersten, zum Zweiten und zum … das dann doch noch nicht! Das Trio vom Frühstück 3000 ist mit seinem Konzept kaum zu bremsen. Maximiliane Wetzel, Lukas Mann und Martin Pöller sind krisenerprobt. Sie haben ihr erstes Restaurant mit innovativem Konzept in Schöneberg mitten in der Corona-Krise eröffnet. Der erste Standort – von den Berliner Meisterköchen als „Berliner Szenerestaurant 2022“ ausgezeichnet – zählt bereits zu einem der beliebtesten Frühstücksorte Berlins. Das wird auch am zweiten Standort direkt gegenüber des Jüdischen Museums in Kreuzberg so sein. Garantieren wird das die Küchen- und Servicecrew, die zwischen den beiden Standorten zukünftig rotieren wird, sodass jede*r in beiden Restaurants arbeitet.

Frühstück 3000, im Metropolenhaus, Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 9, Kreuzberg, Tel. 0151 705 834 62, www.fruehstueck3000.com, tägl. 9-16 Uhr


Foto: Florian Kroll Lukas Hackenberg

Daumen gedrückt! Das Restaurant Le Faubourg hat endlich einen neuen Küchenchef. Und der verspricht Kontinuität, besitzt ausreichende Kompetenz und die nötige Kreativität im Umgang mit französischer Küche. Lukas Hackenberg heißt der Mann und hat Erfahrungen gesammelt: im Hotel Palace, bei Florian Glauert im Duke, bei Daniel Achilles, damals noch im Reinstoff, im Pots, im DaeMon. Und was man von ihm beim Start im Le Faubourg so hört, klingt vernünftig. „Die Gäste sollen sich mit unserer Küche wohlfühlen – vor allem auch dank der moderaten Preise.“ Er hat, wie mittlerweile viele seiner Kolleg*innen, die Zeichen der Zeit verstanden und die Haute Cuisine auf den Boden der Tatsachen gesetzt. Eines seiner Hauptgerichte, das mit Aal, Blumenkohl, Pflaume und Kaffee, klingt so abenteuerlich und vielversprechend, dass man doch gleich mal vorbeischauen möchte.

Le Faubourg im Hotel Dorint, Augsburger Straße 41, Charlottenburg, Tel. 030 80 09 99 77 00, www.lefaubourg.berlin, Mo-Fr 12-15 Uhr, Mi-Sa 18-23 Uhr


Foto: Twinematics Marie-Anne Wild

Sie ist eine der spannendsten Frauen in der Berliner Gastronomie­szene. Nicht nur, weil sie das Zwei-Sterne-Restaurant Tim Raue erfolgreich seit über zehn Jahren leitet, das auch international große Anerkennung findet. Es gehört zu den The World’s 50 Best Restaurants. Marie-Anne Wild (Foto) setzt Maßstäbe. Sie macht mit ihren verschiedenen Aktivitäten Mut und öffnet Perspektiven. Sie lädt Kolleginnen und weibliche Protagonisten der Food-Szene zu Champagner ein. Im Podcast „Auf ein Glas Champagner“ erzählen Frauen über das aktuelle Geschehen innerhalb der Branche und wie es zukünftig weitergehen soll. Zudem lädt sie jedes Jahr zum Ladies Lunch ein, bei dem Frauen sich vernetzen und neue Projekte gemeinsam planen können. Jetzt ist ein weiteres Format on air: Wild auf Wein. In den kurzen Videos erklärt die Expertin grundsätzliche Dinge zu Champagner, Crémant und rund ums Dekantieren. Übrigens beschränkt sich ihr Engagement nicht nur auf die Gastrobranche, denn Marie-Anne Wild unterstützt auch die Fußballerinnen des FC Viktoria Berlin, die auch sehr erfolgreich sind, dieses Jahr aber leider in der Relegation den Aufstieg zur 2. Bundesliga verpasst haben. Wir drücken zusammen mit Marie-Anne Wild für die kommende Saison wieder alle Daumen.

Marie-Anne Wild, www.wildaufwein.info


Foto: Marvin Pelny Glasweise

Der Name klingt vernünftig. Die Auswahl an meist italienischen Weinen sollte man tatsächlich glasweise genießen. In der gleichnamigen Wein­bar geht es um Trinkfreude – auch bei Getränken ohne Alkohol. Das muss kein Widerspruch sein. Und manchmal kommen auch Flaschen auf den Tisch, die wiederum glasweise geleert werden. Auf die Empfehlungen von Barchef Marco Gianni ist Verlass. Er ist ein einfühlsamer Gastgeber und er hat ein Gespür, was den Gästen gute Laune macht. Zudem hat er entschieden, jeden Dienstag für Optimismus und Leichtigkeit zu sorgen – in Form von Bubbles & Oysters. Ab 18 Uhr also mit Crémant, Champagner oder Franciacorta auf eine gute Woche und auf bessere Zeiten anstoßen und dazu vielleicht ein paar Austern schlürfen? Kann nicht verkehrt sein.

Glasweise, Reichenberger Straße 109, Kreuzberg, Tel. 030 21 44 80 74, glasweiseweinbar.de, Di-Sa ab 18 Uhr, 1 Glas Crémant und 2 Austern für 13 €, 1 Glas Champagner oder Franciacorta und 2 Austern für 19 €


La Cocotte

Die Heiterkeit ist immer offensichtlich. Geschäftsführer Philippe Claude hat sie gepachtet. Und so freut er sich über das 23-jährige Bestehen des Restaurants: „Wir haben überlebt, auch Corona“. Ein Glück auch für den Kiez und die Gäste, die im La Cocotte schnell gute Bekannte werden. Seit kurzem laden er und sein Partner Micky Gliese zusätzlich sonntags zum Brunch à la francaise. Selbstverständlich finden sich reichlich Croissants, Baguettes und französischer Käse auf dem Büffet, ebenso Quiches und Spezialitäten aus dem Schmortopf (Cocotte). Los geht es mit einem Framboise Royale, einem Himbeer-Bellini – oder auch zwei. Denn für 10 Euro gibt es so viel Framboise Royale wie das Herz begehrt. Der Brunch findet jeden Sonntag von 11 bis 15 Uhr statt und kostet 20 Euro, Getränke sind nicht inbegriffen.

La Cocotte, Vorbergstraße 10, Schöneberg, www.lacocotte.de, Di-Sa ab 18 Uhr, Brunch sonntags 11-15 Uhr


Foto: Tokyo Gohan Tokyo Gohan

Vor kurzem hat eine gute Bekannte, eine gebürtige Japanerin, diesen Imbiss empfohlen. Im Tokyo Gohan gäbe es die besten Onigiri. Wenn das eine Japanerin sagt, muss was dran sein. Aki und Takashi sind beste Freunde, kommen ursprünglich aus Tokio und haben ihren ersten Laden in Dresden eröffnet. Dort habe sie angefangen Onigiri zuzubereiten. Als Vorbild dient ihnen Bongo, der beste Onigiri-Laden in Tokyo. Dort steht man Schlange für die frisch zubereitete Spezialität. Onigiri sind so was wie Pausenbrote in Deutschland. Zwei aus frisch zubereitetem Reis geknetete Dreiecke werden zusammen­geklappt, dazwischen befinden sich verschiedene Füllungen, eingepackt wird das mit einem Algenblatt. Alles in Handarbeit zubereitet sind die Onigiri von Tokyo Gohan fast doppelt so groß wie die Originale.

Tokyo Gohan, Dieffenbachstraße 68, Kreuzberg, tokyo-gohan.com


Foto: Selina Schrader Johann Bäckerei

Seit kurzem gibt es einen sehr guten Bäcker in einer unspektakulären Gegend. Nämlich in der durch Baustellen eher unzugänglichen Gleditschstraße. Doch das sollte wirklich niemanden daran hindern, bei Johann Kreter ein Pane Casareccio, ein Croissant, ein Baguette, eine Zimt- oder eine Rosinenschnecke sowie Brote und Brötchen zu kaufen. Die gute Qualität hat sich in kurzer Zeit herumgesprochen. Und wenn man Pech hat, muss man Schlange stehen oder – wenn es um Rosinenschnecken geht – auch schon mal an einem anderen Tag wiederkommen. Kreter hat erst Konditor, dann Bäcker gelernt und als Patissier gearbeitet. Der gebürtige Berliner kennt alle, die in Berlin für beste Qualität des süßen Handwerks stehen. Fast schon redundant zu erwähnen, dass Sauerteig die Hauptrolle spielt, ebenso die alten Getreidesorten wie Gelbweizen aus Süddeutschland und aus dem Erzgebirge.

Johann Bäckerei, Sauerteigbäckerei, Gleditschstraße 47, Schöneberg, www.johann.bio, Mi+Do, Sa+So 8-16 Uhr, Fr 8-18 Uhr


Foto: Schlossgut Finowfurt Treidelmarkt

Für das Schlossgut Finowfurt gibt es große Pläne. Das Gelände umgeben von Wald, Wiesen und Seen hat lange keine große Beachtung gefunden. Doch seit zwei Jahren tut sich was. Schritt für Schritt werden die Pläne von einem naturnahen Eco-Resort immer konkreter. Eine nachhaltige Feriendestination soll das Schlossgut werden, ein generations­übergreifendes Wohnprojekt mit einem kleineren Hotel- und Gastronomiebereich mit regionaler Bio-Küche.
An jedem letzten Samstag des Monats finden zwischen 12 und 16 Uhr die Info- und Kennenlerntage für Miet- & Projektinteressierte statt, ohne Anmeldung, mit Mittagessen (auf Spendenbasis). Im April wurde im Schlossgut Finowfurt in Zusammenarbeit mit dem „Kochkommode“-Team ein Biergarten-Pop-up-Konzept gestartet: es gibt regionale Leckereien und Biere vom Fass in gemütlicher Hof-Atmosphäre.

Schlossgut Finowfurth, Schloßgutsiedlung 9, 16244 Finowfurt, www.schlossgut-finowfurt.de