Die kleine Schwester von Mallorca gilt noch als Geheimtipp der Balearen. Das hat den Vorteil, dass die Touristen nicht in Massen anreisen und so die Mystik und Schönheit der Insel ungetrübt zur Geltung kommen kann. Unsere Autorin Paula Birnbaum besucht fast jedes Jahr Onkel und Tante – die das halbe Jahr dort leben – und fragt sich jedes Mal wieder, fasziniert von der schönen Insel und dem köstlichen Essen: „Kann das Leben schöner sein?“
Das Paradies à la Woody Allen
Das herrliche Landhotel liegt im Osten Menorcas. Wenn die ankommenden Gäste den Eingangsbereich des Biniarroca durchqueren – umgeben von duftendem Lavendel und Bougainvillea – und auf das weiße Lehmhaus zusteuern, müssten sie schon ahnen um was für einen besonderen Ort es sich hier handelt. Spätestens wenn Sie auf der Terrasse, umgeben von Palmen, Platz genommen haben und der Kellner die Aperitifs bringt, wird die Frage aufkommen, ob Woody Allen hier schon mal einen Film gedreht hat. Oder besser: Ob er vielleicht hier gleich mit einem Tennisschläger in elegantem Tennis-Dress neben einem Platz nehmen wird? Hinter der Terrasse und hinter den Palmen verbirgt sich aber kein Tennisplatz, sondern der zum Hotel gehörige Pool, dieser bleibt für Restaurantgäste im Verborgenen. Der frischgepresste Orangensaft im Campari Orange oder das riesige Glas Gin Tonic, gepaart mit dieser Atmosphäre, scheinen die Zauberformel für Entspannung zu sein.
„Willkommen im Paradies, trinken Sie erst mal einen Campari, um sich von den Strapazen der Reise zu erholen!“ Das Personal liest den Gästen jeden Wunsch von den Lippen ab, ist dabei aber nicht aufdringlich, sondern taucht wie von Zauberhand auf. Im Anschluss trägt einem der Kellner (im Anzug) die Aperitifs an den Tisch, an dem das Abendessen eingenommen wird. Die Tische sind detailverliebt eingedeckt: weiße Tischdecken, Blumen auf den Stoffservietten und poliertes Silberbesteck. Von den umliegenden Tischen wird mehr Englisch als Spanisch aufgeschnappt – das mag daran liegen, dass das Hotel und das zugehörige Restaurant der Engländerin Sheelagh Mary Ratliff gehören.
Die Einrichtung, eine Art mediterraner Kolonialstil, passt zum Namen der Besitzerin. Es werden ausschließlich frische und lokale Produkte in der Küche verwendet, die als europäisch-international mit französischem Einfluss beschrieben wird. So haben wir sie auch wahrgenommen: Raffiniertes Lachs-Tartar als Vorspeise, Rinderfilet mit Pilzsauce, frischer Fisch und auch Nudeln stehen zur Auswahl als Hauptspeise und eine köstliche Crème brûlée macht das Dinner perfekt. Bei der Rechnung sollte man Onkel und Tante für die Einladung danken. ¡Muchas gracias!
Hotel Rural Biniarroca
Camí Vell 57, Sant Lluís,
Einfach mal eine Strandbude
Die Ses Garces Beach Bar ist keine High-Society-Beach-Bar mit Cocktails und coolem DJ, sondern eine einfache Strandbude. Und das ist herrlich! Direkt am Strand von San Bou – einem der schönsten Strände von Menorca – gelegen, kann der hungrige Badegast für kleines Geld Sandwiches oder Salate verdrücken und das Strandleben genießen.
Abends besteht die Möglichkeit, für etwas größeres Geld – aber absolut im Rahmen – an den schlichten Holztischen Fischgerichte zu essen, Wein zu trinken und den Sonnenuntergang zu genießen.
Ses Garces Beach Bar
07730 Son Bou,
Hafen-Restaurant
Das Wepi liegt am kleinen Hafen von Mahón. Hier kann man die kleine Promenade entlangspazieren, die anlegenden Yachten anschauen und danach in das Bistro-ähnliche Restaurant Wepi einkehren. Geführt von Bruder und Schwester, ist es eines der wenigen Lokale direkt an der Promenade, die Qualität anbieten.
Der Bruder steht am Herd und bereitet die internationalen Speisen zu, das heißt eine Auswahl von Thailändisch über Indonesisch bis hin zu Mediterran. Neben den Gerichten wie Garnelen-Tempura und dem Wepi-Burger ist Emma, die Schwester, das Highlight des Ladens. Ihre Fröhlich- und Freundlichkeit verleitet die Gäste, den Abend ausklingen zu lassen und das Treiben am Hafen zu beobachten.
Wepi
Moll de Llevant 227, Mahón,