Foto: Stefanie Hofeditz Aufmacher Brandenburg
Brandenburg

Wir sparen uns jetzt das Zitat von Rainald Grebe – denn wer sucht, der findet schöne Orte des Genusses in unserem 2,5 Millionen-Einwohner-Nachbar-Bundesland. Gerade jetzt, zu Zeiten der eingeschränkten Reisemöglichkeiten, bietet sich eine Landpartie zum Entdecken von Ecken an, die wir uns schon jahrelang endlich mal angeschaut haben wollten. Das findet Stefanie Hofeditz und verbindet Kultur und Kulinarik mit einem Sprung in einen kühlen, einsamen See

Kloster Chorin 1

Nicht immer klösterlich

60 Kilometer entfernt ist Chorin, inmitten von Mooren, Seen und Wäldern ist das wunderschöne Zisterzienserkloster. Wechselnde Ausstellungen erzählen übers Leben der Mönche und die Geschichte des Gebäudes. Der Eintritt kostet 6 Euro, wer mag macht eine Führung. Heute ist der 1273 erbaute Gebäudekomplex ein Veranstaltungsort, aber auch ohne Events lohnt sich der Besuch und der Spaziergang durch das Meisterwerk norddeutscher Backsteingotik.

Kloster Chorin 2

Hinter dem Kloster liegt etwas versteckt der schöne, saubere Amtssee. Eine Bank lädt zum Bleiben und das saubere Wasser lockt zum erfrischenden Sprung in den See. An diesem heißen Tag bin ich ganz alleine im Wasser, einen Strand gibt es nicht – umso schöner.

Das Café wird vom Ökodorf Brodowin betrieben – aber wir wollen weiter, uns den Bauernhof selber anschauen. Mit etwas Glück begegnen Sie auf dem Weg zurück zum Parkplatz einem Holunderwein-Produzenten, der sich über Interessierte freut und großzügig probieren lässt, die Flasche kostet 6 Euro – aber nach dem aus eigener Ernte fragen.

Kloster Chorin
Amt Chorin 11 a, Chorin, www.kloster-chorin.org, tägl. 9 bis 18 Uhr


Foto: Christian Spreitz Ökodorf Brodowin 1
Foto: Stefanie Hofeditz Ökodorf Brodowin 2

Milch oder Wurst

Der Bauernhof ist etwa acht Kilometer von Chorin entfernt und ein beliebtes Ziel, besonders für Familien. Die gläserne Molkerei lädt auf einen Blick ein, die Ställe darf man – auch wenn’s in Führern und auf der Webseite steht – nicht mehr betreten, aber reingucken ist erlaubt. Wer mag macht eine Hofführung (Erwachsene 3 Euro). Vorab auf der Website nach Terminen informieren, bei unserem Besuch gab’ s leider keine.

Der kleine Hofladen ist auch Bio-Laden und verkauft auch Melonen aus Spanien und Schokoaufstrich von Rapunzel. Aber natürlich werden auch eigene Erzeugnisse verkauft, wie Wurst, Eier und Milchprodukte von Kuh und Ziege. Das kleine Café serviert auf einer Tafel notierte, saisonale Gerichte, wie die Rindsbratwurst mit Brot und Salat für 8,50 Euro (s. Foto), und es gibt auch Kaffee und Kuchen.

Ökodorf Brodowin
Brodowiner Dorfstraße 89, Brodowin, www.brodowin.de, tägl. ca. 9 bis 18 Uhr


Café zum Löwen 1
Foto: Stefanie Hofeditz Café zum Löwen 2

Fische und Löwen

Das Hipstercafé und die Fischräucherei in der Uckermark – traumschön und genau, wie erhofft. Hier treffen sich New Yorker Künstler mit obskuren Frisuren und Berliner Medienschaffende mit New York Times-Jutebeutel zum geräucherten Fischessen, (als wir da waren, hat Micha von Glut & Späne leider gerade zugemacht) oder zum Kaffeetrinken und Kuchenessen im Café zum Löwen. Die japanischen Betreiberinnen servieren aber auch Onigiri und Curry, das sehr gut sein soll – uns war nach was Süßem zumute, und das bestellte Stück Schokokuchen war für 3 Euro so großzügig portioniert, dass es für zwei reichte. Dazu ein guter Kaffee und der Blick über den traumschön angelegten Garten. Am Eingang ist momentan ein Fashion-Pop-up–Store und als wir gehen, schaut aus dem benachbarten Haus die Initiatorin des Ganzen, die Filmschaffende Lola Randl skeptisch auf die (Großstadt)-Geister, die sie rief.

Café zum Löwen
Dorfmitte 11, Gerswalde, www.cafezumloewen.com