Fotos: Lisa Hertwig / HiPi Aufmacher Good Bank
Good Bank

Von der Wand in den Mund

Zunächst nicht unbedingt als Restaurant zu erkennen. Good Bank ist ein futuristischer Vorreiter in Sachen nachhaltiger Gastronomie

Das pinkfarbene Neonlicht strahlt nicht unbedingt Gemütlichkeit aus. Es ist aber notwendig für das optimale Wachstum der Pflanzen. Denn genau das ist die Basis im Good Bank. Hinter dem Tresen des Schnell­restaurants, als „fast-casual“-Konzept bezeichnet, strecken sich die Glaskästen der geschlossenen Farmmodule bis zur Decke. Dort gedeihen momentan drei Gemüsesorten, zwei Arten des Salanova-Salats (Butter und Oak) und Baby-Grünkohl. Dieser begeistert zum Beispiel im Gericht namens Vegan Harvest mit braunem Reis, Süßkartoffel, Karotte, Kohlgemüse und einem Dressing aus grüner Harissa.

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„Gemüse aus vertikalen Farmen kommt komplett ohne Pestizide aus, enthält viel mehr Nährstoffe und Vitamine als herkömmliche Produkte und man schmeckt deutlich die Frische dahinter“, erklärt Ema Paulin, die gemeinsam mit Leandro Vergani und in Kooperation mit InFarm als Lieferant das Konzept für Good Bank entworfen hat. Dass der Anblick des Restaurants womöglich zu cool auf Kunden wirken könnte, ist der gebürtigen Kroatin bewusst. „Diese Kombination aus Schnell­restaurant und Farm gab es so noch nicht. Da bestehen natürlich Berührungs­ängste. Viele bleiben erstmal stehen und machen Fotos, manche trauen sich herein zu kommen und fragen nach. Wir müssen spielerisch bleiben, obwohl es eigentlich ein sehr ernstes Thema ist“, erklärt Paulin.

Die klassische Lieferkette durchbrechen lautet einer der Leitsätze, dafür sei ein radikaler Umbruch notwendig. „Die Technologie braucht ein sexy Image, um bei den Leuten anzukommen. Deshalb besteht dieser radikale Kontrast zwischen der Optik des Ladens und sehr herzlichem Personal und den zubereiteten Gerichten, bei denen der Geschmack natürlich im Vordergrund steht, wir sind immerhin ein Restaurant.“

Ema Paulin und Leandro Vergani

Zudem soll ein Erlebnis-Gefühl geschaffen werden. „Nachhaltigkeit hat seinen Preis, daher versuchen wir das Beste aus dem zu machen, was wir machen müssen“, wendet die Inhaberin ein. Deshalb werden alle Zutaten, die nicht angebaut werden können, so bewusst wie möglich eingekauft. Ein weiterer unverzichtbarer Punkt für Paulin und Vergani ist Transparenz: „Ich glaube, dass ein undogma­tischer Stil uns dazu verhilft, im besten Sinne zu handeln.“ Nachhaltigkeit ist für die beiden Inhaber jedenfalls mehr als eine Trenderscheinung. (Lisa Hertwig)

Good Bank
Rosa-Luxemburg-Straße 5, Mitte, Tel. 030 33 02 14 10, www.good-bank.de, Mo-Sa 11.30-22 Uhr, Gerichte ab 5,20 €, Getränke ab 1,80 €