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Nomu

Acht Gänge und Sake

In Wilmersdorf gibt es seit Neuestem eine kleine Sake-Bar namens Nomu. Auf Japanisch bedeutet das so viel wie „trinken“

Sarah Stein, die Betreiberin, ist Quereinsteigerin und kommt eigentlich aus der Finanzbranche. Sie hat sich aufgrund etlicher Reisen in Japan, in seine Küche und natürlich in Sake verliebt, und hatte im Lockdown solche Sehnsucht, dass sie beschloss, ein Stück Japan nach Berlin zu holen.

Nomu

Und so hat sie eine kleine, feine Izakaya-Bar eröffnet. Izakaya bedeutet „Sakegeschäft zum Verweilen“, es gibt dabei aber immer Kleinigkeiten zu essen. Und diese können sich sehen lassen. Denn eigentlich ist das Nomu ein ernstzunehmendes Restaurant mit herausragender Küche, die die Perfektion von Japan abbildet. Man sollte unbedingt das Omakase-Menü bestellen, also acht kleine Gänge. Dieses ist saisonal konzipiert, was sowohl den gegenwärtigen Trend als auch eine alte japanische Tradition widerspiegelt. Die Gerichte sind köstlich und das Auge darf mitessen. Es sind lauter Kleinigkeiten: von Tomatenessenz zu butterweichem Oktopus über hochwertigen Aal mit süßlicher Sauce auf Reis zu Eiercreme mit Pilzen und Dashi sowie Leberpastete vom Seeteufel in Ponzu-Sauce. Die Gerichte haben viel Umami, jene Geschmacksrichtung, die in diesem Restaurant einfach Wohlfühlen bedeutet. Zu dem Menü kann man eine Sakebegleitung wählen, dabei steht dem Gast eine enorme Bandbreite zur Verfügung, es gibt eine Sake-Aroma-Karte zur Orientierung und hervorragende Beratung.

Noch ein paar Worte zur Einrichtung. Diese ist ganz authentisch japanisch und sehr liebevoll im Detail. 1000 kleine Sake-Becher bilden eine Decke, Vögel, an Origami erinnernd, hängen über dem Tresen. Das sehr kleine Restaurant verfügt nur über zwölf Plätze, gruppiert um die Theke, daher ist eine Reservierung sehr empfehlenswert. (Martina Marx)

Nomu
Sake Bar, Ludwigkirchstraße 3, Wilmersdorf, Tel. 0171 946 51 80, www.nomusakebar.de, Mi-So 18-22 Uhr, Omakase-Menü 105 €, Sakebegleitung 60 €