Fotos: Patricia Lukaszewicz Aufmacher Paulinski Palme
Paulinski Palme

Auf gute Nachbarschaft

In der Paulinski Palme bieten zwei kluge Köpfe ganz selbstverständliche regionale Küche an – und das von morgens bis abends

Alles in Taubenblau! Der alte Dielenboden, die Wände sowie die Tischplatten. Das schlichte Holzmobiliar – entworfen und geschreinert von Ruben Lagies und Timo Schierholz – schafft eine entspannte Atmosphäre. Dafür sorgt zudem die natürliche zuvorkommende Art der beiden Besitzer Paul Adam und Max Schippmann.

Paulinski Palme 2

Kennengelernt haben sich die beiden vor einem Jahr über Schippmanns Schwester Johanna. Sie ist Restaurant-Managerin vom Katerschmaus. Die hat Paul Adam bei einem Sommelier-Lehrgang kennengelernt. Max Schippmann war lange in Australien und wollte zurück in Berlin eigentlich einen Eis-Laden aufmachen, sein Kompagnon dafür war aber abgesprungen. Paul Adam hat bei Tim Raue gelernt und zuletzt das Reinstoff in Mitte gemanagt und wollte sich selbstständig machen. Eines führte zum anderen und jetzt feilen die beiden seit ihrem Start Mitte Dezember an den Details ihres Restaurants. Es fehlt noch das Rückbuffet, die Sitzbank muss ein Stück tiefer gesetzt werden.

Paulinski Palme 1

Übrigens zum Namen: Max Schippmann hatte ein Buch von Connie Palmen gelesen und Paul Adam verbindet Palmen mit Freiheit und Glück. Aber das Wichtigste stimmt schon mal: die Speisenkarte. Fünf Gerichte von vegetarisch über vegan oder mit Fleisch stehen darauf, sind aber nicht extra als solche ausgewiesen. „Es sollte normal sein, dass verschiedene Formen der Ernährungsstile angeboten werden, die muss man nicht extra noch deklarieren.“ Genauso selbstverständlich ist es im Paulinski Palme, dass die Produkte vorrangig in Bio-Qualität sind sowie regional bezogen werden. Die Köche Laris Langer und Pascal Witzkewitz – früher im Katerschmaus und Pauly Saal – verzichten gern auf Avocado, Ananas oder Mango und bringen dafür hochwertige Produkte aus der Nachbarschaft auf den Tisch. Der intensive Bergkäse in den Käsespätzle von der Tageskarte stammt aus der Käserei Peppi um die Ecke. Genau wie das Fleisch vom üppigen Paulinski-Brioche-Burger von der Abendkarte vom Metzger Benser aus dem Kiez stammt. Und auch das Brot kommt von der Königlichen Backstube aus Rixdorf. Das wird zur Abendbrotplatte gereicht oder als Sandwich mit Pastrami. Der Gast hat die Wahl: Frühstücken, ausgiebig speisen, Weine testen oder beim Bier versacken, alles ist hier möglich. (Paula Birnbaum)

Paulinski Palme
Richardstraße 76, Neukölln, Tel. 0176 636 711 77, 0176 228 035 02 www.paulinskipalme.de, Mi–Mo 10–24 Uhr, Speisen ab 4,50 €, Getränke ab 1,60 €, Glas Wein ab 5 €