News in Kürze

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Neue Adressen, Termine, Innovationen und Wasserstandsmeldungen auf einen Blick

Foto: wibesagentur Irma la Douce

Dieses Jahr beginnt die Spargelsaison schon relativ früh. Und Francesco Contiero (Foto), Küchenchef vom Irma la Douce, nimmt sich der Sache mit italienischer Leichtigkeit und französischen Techniken an und bringt grünen und weißen Spargel auf die Teller. „Natürlich hat jede Jahreszeit ihre schönen Seiten, aber der Frühling ist für mich immer ein Neuanfang“, so Francesco Contiero.
Als Vorspeise kombiniert er den grünen Spargel mit süßer Kiwi und leicht nussigem Mimolette. Es folgt ein Pot au Feu mit weißem Spargel und gebeiztem Eigelb. Der Hauptgang – weißer Spargel mit Kartoffeln und Sauce hollandaise – kann sowohl mit Loup de mer, ausgebackenem Lammkarree oder Entrecôte gewählt werden. Abgerundet wird das Menü durch ein weiteres Saison-Highlight: Rhabarber, der sich hier mit Mandel und Kokosnuss leicht exotisch präsentiert.
Das Vier-Gänge-Spargel-Menü kostet 99 € pro Person. Ohne den Pot-au-Feu-Gang nur 85 €. Und Sommelier Sascha Hammer hält wie gewohnt die passenden Weine bereit. Reservierungen bitte über die Website oder per E-Mail an irma@irmaladouce.de.

Irma la Douce, Potsdamer Straße 102, Tiergarten, Tel. 030 23 00 05 55, www.irmaladouce.de,
Di-Sa ab 18 Uhr


Foto: Charlott Cobler Fischerhütte Restaurant

Brunch in der Frühlingssonne? Immer am ersten Sonntag im Monat ist das am Schlachtensee in der Fischerhütte von 11 bis 15 Uhr möglich. Das Angebot umfasst ein großes Schlemmer-Buffet in der Weinhandlung der Fischerhütte sowie im neuen Wintergarten, inklusive Getränken wie Lutter & Wegner Riesling-Sekt, Kaffee und Tee-Spezialitäten, Tafelwasser, Fruchtsäften und frischen Smoothies. Der Sonntags-Brunch kostet 59 € pro Person, Kinder bis 5 Jahre können kostenfrei und Kinder von 6 bis 12 Jahren zum halben Preis dabei sein. Und sollte das Wetter nicht mitspielen, dann kann man sich vom gartenbaulich verschönerten Biergarten in das neu gestaltete Restaurants – jetzt ein Augustiner Wirtshaus – zurückziehen.

Fischerhütte am Schlachtensee, Fischerhüttenstraße 136, Zehlendorf, Tel. 030 80 49 83 10‬, www.fischerhuette-berlin.de, Restaurant: tägl. ab 12 Uhr, Biergarten: tägl. ab 9 Uhr


Nobelhart & Schmutzig

Billy Wagner ist eloquenter Perfektionist, gerade wenn es um Promotion seines Restaurants Nobelhart & Schmutzig geht. Aber irgendwann machen alles Reden und besondere Aktionen keinen Sinn und keinen Umsatz mehr. Es ist wie es ist – und das haben er, sein Küchenchef Michael Schäfer samt Team verstanden. Unter dem Motto Neues Konzept, gleiche Philosophie wurde das Restaurant Nobelhart & Schmutzig seit dem 1. April 2024 zugänglicher. Anstelle eines Tasting-Menüs mit zehn kleinen Gängen serviert das Berliner Speiselokal jetzt sechs etwas größere, rustikalere Speisen als Menü. Gäste dürfen sich beispielsweise auf Gerichte wie Gelbe Bete mit Seenland-Safran aus der Lausitz und Paprika, Bressehuhn von Odefey & Töchter mit Kartoffeln und Spinat (Foto) sowie Kalb vom Angler Rotvieh vom Erdhof Seewalde mit Rahmwirsing und Kartoffelgratin freuen. Die neue Speisenfolge wird dienstags bis donnerstags zum Preis von 115 € pro Person sowie freitags, samstags und vor Feiertagen zum Preis von 130 € pro Person angeboten. Im Preis inkludiert ist Brita gefiltertes Wasser sprudelnd und still. Seiner „brutal lokalen“ Lebensmittelauswahl und Philosophie bleibt das Nobelhart & Schmutzig dabei weiterhin treu.

Nobelhart & Schmutzig, Friedrichstraße 218, Kreuzberg, Tel. 030 259 40610‬, www.nobelhartundschmutzig.com, Di-Sa ab 18.30 Uhr, ab 1.4. ab 18 Uhr


Foto: Marvin Pelny Christoph Friedrich

Idylle pur! Es ist der östlichste Teil Berlins, so Wikipedia, und ein beliebtes Ausflugsziel im Sommer, aufgrund der Lage am Müggelsee und an der Spree. Ein Grund, warum sich aber zudem ein Trip zum ehemaligen Fischerdorf lohnt, ist auch das sogenannte PÜTT EINS, ein „weinseliges Wohnzimmer“, wie Christoph Friedrich (Foto) seinen Weinkostladen auch nennt. Der kulinarisch weitgereiste Rheinländer ist Restaurant­fachmann, Sommelier sowie Weinhändler und hat gute Ideen. Eine davon ist die Rahnsdorfer Weinwanderung. Die geht nach dem ersten Erfolg in die zweite Runde.
Eine Gruppe Weinbegeisterte werden sich nach einem Tröpfchen zur Stärkung mit prall gefüllten Wanderrucksäcken auf die Suche nach Winzer*innen machen. Unterwegs warten unterhaltsame Aufgaben, diverse Weine und Verpflegung. Wie im letzten Jahr winken dem Gewinner*innen-Team schmackhafte Preise. Der frühabendliche Zieleinlauf ist zugleich Startpunkt für ein BBQ mit Musik, Wein, Bier und Tanz. Ein ideales Geschenk für sonnigere Zeiten?
Tickets sind jetzt schon für Samstag, den 4. Mai, buchbar (150 Euro pro Person).

Rahnsdorfer Weinwanderung, www.weinkostladen.com


Foto: Cosimo Bellanova Zum Heiligen Teufel

Sie versprechen unvergessliche kulinarische Abenteuer. Das Team vom Heiligen Teufel hat den Verein Schlaraffenland initiiert, wo „Freundschaft, gutes Essen, Wein und Humor zu einer einzigartigen Kombination verschmelzen“. Konkret bedeutet das: alle Gerichte werden in der Mitte des festlichen Tisches serviert, um gemeinsam genossen zu werden. Das Giro d’Italia sind drei Vorspeisen, drei Pastagerichte, zwei Hauptgerichte und vier Desserts für maximal sechs Personen – für 200 € für den gesamten Tisch. Einzige Voraussetzung: „Denk daran, dass der Verein etwas Einzigartiges ist, nur für Freunde, Freunde von Freunden, Stammkunden, Freunde von Kunden und Liebhaber des guten Geschmacks.“ Der Verein tagt nur von Montag bis Donnerstag und das Menü gibt es nur auf Vorbestellung.

Zum Heiligen Teufel, Muskauer Straße 9, Kreuzberg, Tel. 030 78 71 77 01, www.zumheiligenteufel.de


Michelberger Restaurant

Denke ich ans Michelberger, bekomme ich Sehnsucht nach Sommer. Wie lange dauert es noch, bis man an lauen Abenden wieder im Hof essen kann? Wann zum Dinner zur Farm reisen und am großen Tisch dinieren? Okay, das Restaurant an der Warschauer Straße hat geöffnet und die Wiederkehr des Lunches kann schon mal über die Zeit hinweg helfen. Denn das wöchentlich, manchmal täglich wechselnde Menü beweist den kunst- sowie genussvollen Umgang mit saisonalem Gemüse wie Kohl, Chicoree oder Rote Bete. Und das zu einem geschmeidigen Preis von 18 €, montags bis freitags von 12 bis 14 Uhr. Übrigens: Die Michelberger Farm im Biosphärenreservat Spreewald ist auch schon wieder geöffnet.

Michelberger Restaurant, Warschauer Straße 39/40, Friedrichshain, Tel. 030 297 78590, www.michelbergerhotel.com


House of Tandoor

Er wurde bei der Eröffnung des Restaurants angekündigt. Und endlich findet der sonntägliche Brunch im House of Tandoor statt. Unter dem Motto Mighty Thali gibt es eine große Auswahl an nordindisch inspirierten Gerichten aus der à-la-carte-Speisekarte. Frisch gebackene Naans aus dem Tandoor-Ofen, cremige Curries und eine Vielzahl an Dips, von süß bis spicy, sind nur ein paar der vielfältigen Komponenten der großen Thalis. Auch das legendäre „House of Tandoor Chicken“ darf neben knusprigem Lamm und frischen Salaten beim Brunch nicht fehlen. Die vegetarische Variante des Mighty Thali überzeugt mit Zucchini und Blumenkohl aus dem Tandoor-Ofen, mit Rote-Bete-Kebabs und „Old Dheli Paneer Makhani“. Jeden Sonntag von 12 bis 16 Uhr, ab zwei Personen, Kostenpunkt 37,50 € pro Person ohne Getränke.

House of Tandoor, Meinekestraße 18/19, Charlottenburg, Tel. 030 233 21 84 81, www.house-of-tandoor.com


Bar Verōnika

Wer sie noch nicht kennt, hat jetzt eine Gelegenheit mal vorbeizuschauen. Mit opulenten, bequemen Sofas lädt die Bar zu ausgedehnten Gesprächen und zur Erkundung des sorgfältig kuratierten Cocktail-Angebots ein. Als Erweiterung des Restaurants ist die Bar direkt über diesem gelegen und bietet einen unmittelbaren Zugang zur weitläufigen Terrasse mit spektakulärem Blick über Berlin. Besucher*innen der Bar Verōnika im 5. Stock können sich jeden Donnerstag ab 17 Uhr den Signature Drink der Bar – den Martini – mit drei Austern für einen Preis von 18 € bestellen.

Bar Verōnika im Fotografiska, Oranienburger Straße 54, Mitte, Tel. 030 400 69 82 00, www.veronikaberlin.com


Foto: Florian Kroll Ricarda Farnbacher

Ricarda Farnbacher ist in Berlin eine feste Größe.
Bei ihrem Unternehmen Event Catering Location liegt der Fokus immer auf regionalen und saisonalen Produkten. Deswegen gibt es passend zur Grünkohlzeit neue Arbeitskleidung: die KALE T-Shirts, die jetzt auch für alle Kale-Fans erhältlich sind. Und aus dem Überbrückungsprojekt FARNKOST – gegründet in der Coronazeit – ist ein Herzensprojekt geworden. Ricarda baut verschiedenes Obst und Gemüse an und denkt sich dabei neue Spezialitäten aus. Diesmal ist es eine Kirsch- & Trauben­marmelade, die in limitierter Auflage über ihre Homepage erhältlich ist.

Ricarda Farnbacher, www.ricardafarnbacher.com


Michael Neuner, Foto: Frederick’s Michael Neuner

Das Haus hat nicht nur Geschichte, es hat großes Potenzial. Bei einem Presse-Dinner saß überraschend der neue Managing Director Michael Neuner am Tisch. Und machte schon mal einen sehr professionellen wie auch aufgeschlossenen Eindruck. Der Mann hat 35 Jahre Erfahrung und ist ein Profi. Er arbeitete unter anderem beim legendären Paul Bocuse in Lyon, im Epcot Centre der Walt Disney World in Florida sowie im Mandarin Oriental Hotel in San Francisco und London. In der britischen Metropole folgten Stationen bei Harrods, der Bagel Factory und bei McArthur Glen, wo Neuner den Hospitality-Masterplan und damit die Entwicklung für alle Restaurants und den Bereich Freizeit verantwortete. Von McArthur Glen ging es als Vizepräsident EMEA Food & Beverage zur Carlson Rezidor Hotel Group und schließlich in gleicher Position zur Hakkasan Group, bei der er für die Märkte Großbritannien, Europa und Afrika verantwortlich zeichnete. Bei diesem Lebenslauf kann einem schon mal schwindelig werden. Aber – der gebürtige Tiroler lebt mit seiner Frau seit zwei Jahren in Berlin, war schon in den 70er Jahren häufig aus familiären Gründen in West-Berlin und kennt zudem die Hauptstadt der DDR. Neuner überzeugt beim Dinner als guter Erzähler und Zuhörer und wird dem Frederick’s sicher nicht ein x-beliebiges Konzept überstülpen, das in anderen Metropolen erfolgreich ist. Berlin ist anders, das weiß er. So der erste Eindruck.
Bei einem anschließenden Barbesuch stellte sich der neue Barchef Joe Scheidemann vor. Gemeinsam mit dem Berliner Künstler John Woll und mithilfe von KI-Technologie hat er die Gestaltung der neuen Karte entwickelt. Ganz unter dem Motto serious about fun ist Entertainment angesagt.

Frederick’s im Center am Potsdamer Platz, Bellevuestraße 1, Tiergarten, www.fredericksberlin.com, Restaurant Di-Fr 18-22 Uhr, Sa 11-22.30 Uhr, Bar & Lounge-Bereiche Di-Fr 18-1 Uhr, Sa 18-1.30 Uhr


Foto: Florian Kroll Restaurant Mastan

„Ich freue mich sehr auf diese Abende!“ Yann Mastantuono, gebürtiger Marseillais, huldigt einem Klassiker seiner Heimatstadt und beweist Spürsinn, was die Wünsche seiner Gäste betrifft. Am 8. Mai wird im Restaurant Mastan ab 18 Uhr die Bouillabaisse als Menü angeboten. Danach wird es das regelmäßig einmal im Monat geben. Als Appetizer sendet Mastantuono einen heimischen Gruß: „Supions en persillade“, einen sehr kleinen Tintenfisch, der kurz vor dem Servieren gebraten und mit Persillade aus Knoblauch und Petersilie leicht gegart wird. Dann kommt die Bouillabaisse in einer großen Terrine auf den Tisch, aus der die Gäste sich reichlich bedienen können. Zu den ausgewählten Edel-Fischen, die die Suppe so besonders machen, gehören Meeraal, Skorpionfisch, Petermännchen, St. Pierre, Knurrhahn und Rotbarbe, außerdem verwendet Mastantuono Miesmuscheln. Serviert werden dazu Brotcroûtons, die mit Knoblauch eingerieben und mit Rouille bestrichen sind, sowie Fenchel und Safrankartoffeln. Zum Bouillabaisse-Menü gibt es ein Glas Clos Signadore, ein Weißwein aus Korsika. Das abschließende Dessert können die Gäste à la carte wählen.

Restaurant Mastan, Gneisenaustraße 67, Kreuzberg.
Drei-Gänge-Menü am Mittwoch, den 8. Mai 2024, ab 18 Uhr. Kostenpunkt 80 € pro Person für das Menü und ein Glas Wein. Reservierung unter Tel. +49 (0)30 49 92 48 44, per E-Mail unter info@mastan.de oder auf www.restaurantmastan.com


738 Krema

Der erste Blick? Es könnte ein kleiner Modeladen sein. Und beim zweiten? Ist es doch ein Café? Phuong Dung Vo und Phuc Thien Dang haben beides kombiniert – und das auf kleinstem Raum. Vorne findet sich eine Auswahl an Kleidungsstücken der Marke DVRK Privé und ein paar Accessoires von Prada, Balenciaga oder Gucci. Hinten gibt es Kaffee und Kuchen. Beides als außergewöhnliche Kreationen. Die Bohnen – drei Sorten – kommen direkt aus Vietnam von der Familie von Dang, die in der Provinz Dak Lak im Süden Vietnams eine Kaffeeplantage besitzt. Vo und Dang ist es gelungen, Berlin um ein Mosaikstück Vietnam zu bereichern.

738 Kréma, Concept Store & Coffee, Auguststraße 47a, Mitte, www.instagram.com/738.krema.berlin,
Mo-Sa 9-20 Uhr, So 10-19 Uhr


Foto: Lara Ohl Fotografiska Berlin

Die Nach-Mauerfall-Attitüde ist geblieben: Es ist so vieles möglich. Mit Fotografiska ist ein zeitgenössisches Museum für Fotografie, Kunst und Kultur ins Tacheles gezogen. Damals das Wahrzeichen für Berlins Freiheitsdrang und Lust. Im Treppenhaus sind die Graffiti dieser Area balsamiert, während in den Räumen Ausstellungen von 33 Künstler*innen zu sehen sind. Genauso wie an den Standorten in Stockholm, New York und Tallinn sind Restaurant, Café und Bäckerei Teil des Konzepts. Den Hut auf für das gastronomische Gesamtkonzept hat Roel Lintermans, ein herausragender Koch mit internationaler Reputation, der in Berlin Chefkoch im Restaurant „Les Solistes by Pierre Gagnaire“ des Waldorf Astoria und zuletzt Küchendirektor der Grill-Royal-Gruppe war. Da sind die Erwartungen hoch. Im Café treffen bereits die unterschiedlichsten Besuchergruppen aufeinander. Neben klassischem Kaffeeangebot bereichern „Creative Recharges“ wie ein Pink Power Latte (Rote Bete, Kokosmilch, Kurkuma) das Angebot. Es gibt zudem Kleinigkeiten zum Teilen und eine Bandbreite von saisonal belegten Fladenbroten.

Fotografiska Berlin, Oranienburger Straße 54, Mitte, www.fotografiska.com/berlin


Foto: Celine Nguyen À deux Bánh Mì

Es ist eine heiße Ecke um das Gipsdreieck: Im Hackbarth’s diskutieren Springer-Herrenrunden über die wirklich wichtigen Dinge der Welt, beim „Döner with Attitude“ auf der anderen Seite des Spielplatzes ist der Name Programm. Dazu gesellt sich seit Ende September das À deux Bánh Mì, namentlich einfach erklärt mit dem zu zweit geführten Geschäft – das sich rund um Bánh Mì dreht, also um ein vietnamesisches Sandwich. Die beiden aus Stuttgart zugezogenen Vietnamesinnen Zia und Sing haben sich entschieden, wenige – nämlich drei – Brote auf die Karte zu nehmen, dafür aber mit feinst erlesenen Zutaten und handgemacht. „Selbst die Mayo macht Sing selbst“, so Zia – und das schmeckt man auch. Insbesondere das vegane Bánh Mì unter den mit wahlweise Hühnchen oder Schwein belegten Broten, gewinnt bei den Essern vor Ort. (jr)

À deux Bánh Mì, Joachimstraße 17a, Mitte, www.instagram.com/adeuxbanhmi


Foto: Kira Möller Marc Thiebaut

Ganz großartige Pavlovas! Endlich hat sich jemand darauf spezialisiert. Was sich als Geheimtipp und Pionierleistung darstellt? Das ist gekonntes Handwerk, das der Franzose Marc Thiebaut schon seit acht Jahren in Berlin demonstriert. In Cafés wie Two & Two Café oder bei Princess Cheesecake stellte er sein Können unter Beweis, seit 2022 nun im eigenen Café im Reuterkiez. Gestaltet wurde das Interieur-Konzept von Antoine Fichaux, das Lichtkonzept kommt von Altbeau. Der gebürtige Lothringer ist moderner Feingeist und legt, wie gesagt, sein Hauptaugenmerk auf Pavlovas. Das sind luftige Gebilde aus Baiser, Sahne und Früchten. Die russische Primaballerina Anna Pawlowa ist Namensgeberin und sie hat sowohl Australien als auch Neuseeland zu diesem süßen Kunstwerk inspiriert. Beide Nationen sind sich bis heute uneinig, wer die Pavlova erfunden hat. Letztendlich ist das in Neukölln egal. Und wer auch schon mal die Canelés probiert hat, weiß, dass Marc noch mehr zu bieten hat. Es ist ein wirklich unscheinbares Gebäck, nur schnell beim Hinausgehen mitgenommen und probiert – einfach köstlich.

Marc.Patisserie, Reuterstraße 53, Neukölln, www.marc-patisserie.de


Foto: Florian Kroll Alexander Freund

Ein bisschen unheimlich ist der Mann schon. Alexander Freund schafft ohne großes Aufsehen neue Restaurantadressen, die im Mainstream funktionieren und weder banal noch im Billigsegment agieren. Dabei greift er meist auf Adressen mit historischem Background zurück. So beim Pirates im Mühlenspeicher von 1907 direkt an der Spree, dem Strandbad Grünau, als erstes Berliner Familienbad 1908 eröffnet, dem Jäger & Lustig im ehemaligen DDR-Wildspezialitätenrestaurant, das die Polit-Prominenz anzog, und dem Fischer & Lustig im Nikolaiviertel, wo bekanntlich in den 1980er Jahren Plattenbauten als Rekonstruktionen mittelalterlicher Bürgerhäuser errichtet wurden.
Jüngster Coup: Die Wiederbelebung des zweistöckigen Pressecafés am Alexanderplatz. „Mich fasziniert die Geschichte der Gebäude und deshalb versuche ich, sie in die neuen Konzepte mit einzubinden“, so Alexander Freund, gebürtiger Ostberliner. Das berühmte Wandfries von Willi Neubert ist seit zwei Jahren wieder zu sehen. Das hatte der frühere Betreiber des Steakladens Escados verhüllen lassen.
Unten im Erdgeschoss soll also das Pressecafé mit schlichten Designmöbeln im Retro-Stil und Farben entstehen. Die Gestaltung der Innenbereiche übernimmt Torsten Elgt mit seiner Firma Logo Projekt, der unter anderem auch das Interior Design für das Soho House und BrewDog konzipiert und umgesetzt hat. Das Angebot im Café richtet sich an Hauptstädter*innen, die auf dem Weg zur Arbeit Leckeres to-go brauchen oder nach dem Shopping einen Platz zur Erholung suchen, aber auch an Tourist*innen, die der Alexanderplatz anzieht.
Im ersten Stock wird es den Berlin Steakclub namens BEAST, einen modernen Supper-Club geben. Der soll Menschen an großen Tischen und langen Tafeln zusammenbringen. Angeboten wird hier – wie im Jäger & Lustig – Premiumfleisch aus der Region. Serviert werden von Steak Cuts über Spare Ribs bis hin zum saftigen Burger Patty Klassiker der US-Steakhouse-Kultur. Hinzukommen Obst, Gemüse und Fisch, um modernen Lifestyle und entspanntes Essen zu ermöglichen.
Der Umbau hat bereits begonnen. Der BEAST – Berlin Steakclub mit ca. 310 Sitzplätzen und das Pressecafé mit ca. 100 Innen- und 200 Außenplätzen werden voraussichtlich am 1. Mai 2024 eröffnet. Wenn Alexander Freund den Termin einhält, dann ist das für Berliner Verhältnisse noch unheimlicher.


Foto: Nils Hasenau Frühstück 3000

Zum Ersten, zum Zweiten und zum … das dann doch noch nicht! Das Trio vom Frühstück 3000 ist mit seinem Konzept kaum zu bremsen. Maximiliane Wetzel, Lukas Mann und Martin Pöller sind krisenerprobt. Sie haben ihr erstes Restaurant mit innovativem Konzept in Schöneberg mitten in der Corona-Krise eröffnet. Der erste Standort – von den Berliner Meisterköchen als „Berliner Szenerestaurant 2022“ ausgezeichnet – zählt bereits zu einem der beliebtesten Frühstücksorte Berlins. Das wird auch am zweiten Standort direkt gegenüber des Jüdischen Museums in Kreuzberg so sein. Garantieren wird das die Küchen- und Servicecrew, die zwischen den beiden Standorten zukünftig rotieren wird, sodass jede*r in beiden Restaurants arbeitet.

Frühstück 3000, im Metropolenhaus, Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 9, Kreuzberg, Tel. 0151 705 834 62, www.fruehstueck3000.com, tägl. 9-16 Uhr


Foto: Twinematics Marie-Anne Wild

Sie ist eine der spannendsten Frauen in der Berliner Gastronomie­szene. Nicht nur, weil sie das Zwei-Sterne-Restaurant Tim Raue erfolgreich seit über zehn Jahren leitet, das auch international große Anerkennung findet. Es gehört zu den The World’s 50 Best Restaurants. Marie-Anne Wild (Foto) setzt Maßstäbe. Sie macht mit ihren verschiedenen Aktivitäten Mut und öffnet Perspektiven. Sie lädt Kolleginnen und weibliche Protagonisten der Food-Szene zu Champagner ein. Im Podcast „Auf ein Glas Champagner“ erzählen Frauen über das aktuelle Geschehen innerhalb der Branche und wie es zukünftig weitergehen soll. Zudem lädt sie jedes Jahr zum Ladies Lunch ein, bei dem Frauen sich vernetzen und neue Projekte gemeinsam planen können. Jetzt ist ein weiteres Format on air: Wild auf Wein. In den kurzen Videos erklärt die Expertin grundsätzliche Dinge zu Champagner, Crémant und rund ums Dekantieren. Übrigens beschränkt sich ihr Engagement nicht nur auf die Gastrobranche, denn Marie-Anne Wild unterstützt auch die Fußballerinnen des FC Viktoria Berlin, die auch sehr erfolgreich sind, dieses Jahr aber leider in der Relegation den Aufstieg zur 2. Bundesliga verpasst haben. Wir drücken zusammen mit Marie-Anne Wild für die kommende Saison wieder alle Daumen.

Marie-Anne Wild, www.wildaufwein.info


Foto: Marvin Pelny Glasweise

Der Name klingt vernünftig. Die Auswahl an meist italienischen Weinen sollte man tatsächlich glasweise genießen. In der gleichnamigen Wein­bar geht es um Trinkfreude – auch bei Getränken ohne Alkohol. Das muss kein Widerspruch sein. Und manchmal kommen auch Flaschen auf den Tisch, die wiederum glasweise geleert werden. Auf die Empfehlungen von Barchef Marco Gianni ist Verlass. Er ist ein einfühlsamer Gastgeber und er hat ein Gespür, was den Gästen gute Laune macht. Zudem hat er entschieden, jeden Dienstag für Optimismus und Leichtigkeit zu sorgen – in Form von Bubbles & Oysters. Ab 18 Uhr also mit Crémant, Champagner oder Franciacorta auf eine gute Woche und auf bessere Zeiten anstoßen und dazu vielleicht ein paar Austern schlürfen? Kann nicht verkehrt sein.

Glasweise, Reichenberger Straße 109, Kreuzberg, Tel. 030 21 44 80 74, glasweiseweinbar.de, Di-Sa ab 18 Uhr, 1 Glas Crémant und 2 Austern für 13 €, 1 Glas Champagner oder Franciacorta und 2 Austern für 19 €


Foto: Tokyo Gohan Tokyo Gohan

Vor kurzem hat eine gute Bekannte, eine gebürtige Japanerin, diesen Imbiss empfohlen. Im Tokyo Gohan gäbe es die besten Onigiri. Wenn das eine Japanerin sagt, muss was dran sein. Aki und Takashi sind beste Freunde, kommen ursprünglich aus Tokio und haben ihren ersten Laden in Dresden eröffnet. Dort habe sie angefangen Onigiri zuzubereiten. Als Vorbild dient ihnen Bongo, der beste Onigiri-Laden in Tokyo. Dort steht man Schlange für die frisch zubereitete Spezialität. Onigiri sind so was wie Pausenbrote in Deutschland. Zwei aus frisch zubereitetem Reis geknetete Dreiecke werden zusammen­geklappt, dazwischen befinden sich verschiedene Füllungen, eingepackt wird das mit einem Algenblatt. Alles in Handarbeit zubereitet sind die Onigiri von Tokyo Gohan fast doppelt so groß wie die Originale.

Tokyo Gohan, Dieffenbachstraße 68, Kreuzberg, tokyo-gohan.com


Foto: Selina Schrader Johann Bäckerei

Seit einiger Zeit gibt es einen sehr guten Bäcker in einer unspektakulären Gegend. Nämlich in der durch Baustellen eher unzugänglichen Gleditschstraße. Doch das sollte wirklich niemanden daran hindern, bei Johann Kreter ein Pane Casareccio, ein Croissant, ein Baguette, eine Zimt- oder eine Rosinenschnecke sowie Brote und Brötchen zu kaufen. Die gute Qualität hat sich in kurzer Zeit herumgesprochen. Und wenn man Pech hat, muss man Schlange stehen oder – wenn es um Rosinenschnecken geht – auch schon mal an einem anderen Tag wiederkommen. Kreter hat erst Konditor, dann Bäcker gelernt und als Patissier gearbeitet. Der gebürtige Berliner kennt alle, die in Berlin für beste Qualität des süßen Handwerks stehen. Fast schon redundant zu erwähnen, dass Sauerteig die Hauptrolle spielt, ebenso die alten Getreidesorten wie Gelbweizen aus Süddeutschland und aus dem Erzgebirge.

Johann Bäckerei, Sauerteigbäckerei, Gleditschstraße 47, Schöneberg, www.johannbaeckerei.de, Mi+Do, Sa+So 8-16 Uhr, Fr 8-18 Uhr